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By Machtl
#930
Kleine Ergänzung zu dem Wireless-DMX System von Zero88. Habe jetzt Antwort von denen erhalten, die Teile verwenden ein ganz eigenes Protokoll namens WENDI. Der direkte Zugriff über das Pult+AccessPoint würde funktionieren, wenn MagicQ das WENDI Protokoll ausspucken könnte. So zumindest die Theorie... ich denke aber ich werde mal die Version mit mehereren WRT54GL + Enttec ODEs testen...
By Machtl
#931
Sodala, ich hab mir da jetzt zwei WRT64GL gecheckt, und auch DD-WRT installiert, der eine läuft als AP, der andere als Bridge-Client.

Funktioniert vom Prinzip her schonmal einwandfrei, konnte es wegen fehlender Artnet->DMX Wandler noch nicht real testen. Aber die Bridge an sich funktioniert.

Ich hab jetzt mal alle sonderfeatures, firewalls, filterungen etc. abgedreht.

Habe aber da den Unterpunkt QoS gefunden (Quality of Services), da kann man für so Streaming Geschichten anscheinend Prioritäten verteilen.

Frage an die Leute welche das eben schon so im Einsatz haben, bringt es was, wenn man hier z.B. einen Artnet Service mit 100% Priorität anlegen würde? Pakete sind ja UDP, Port ist ja immer fix 6454.


Dafür aber irgendwie alles andere einschränken bzw. bis auf die Weg-GUI disablen?

Weiters die Frage, kann man bei den MTUs etwas optimieren oder bei anderen Einstellungen betreffend den Paketen?

Ciao
Martin
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By Leo
#932
Das macht eigentlich nur dann Sinn wenn du sonst das WLAN noch "normal" nutzt.
Aber da das ja nicht der Fall sein wird, würde das QoS abschalten.
By Machtl
#933
hmm.. stimmt schon, aber was da genau mein lichtrechner alles so in der gegend rumschickt weiß ich auch nicht wirklich, also irgendwelche ms-netzwerkanfragen etc... eine reine filterung auf eben nur die entsprechenden pakete wäre ideal...
By Machtl
#941
Sodala, also für alle die es interessiert:

Ich habe mir eben so ein Enttec ODE Interface besorgt, was soll ich sagen, also die Variante mit zwei Linksys WRT54GL Routern (mit DD-WRT Software) als Bridge und dem ODE als Artnet->DMX Wandler funzt einwandfrei :-)

Direkt an der Console merkt man überhaupt keinen Unterschied vom Timing her gegenüber den fixen USB-Ausgängen.

Über die WLAN Strecke ist eine ganz minimale Verzögerung wahrnehmbar, aber das ist ja logisch. Eine Superfunktion wäre, wenn man beim DMX-Setup bei jedem Universe eine Delayzeit eingeben könnte :-)

Auch der andere Weg funktioniert, also DMX->Artnet, als DMX-In Lösung. Hab das auch retour über die Wireless Strecke getestet, klapp auch wunderbar. Nicht wundern darf man sich allerdings, weil das Modul erkennt, ob sich DMX Daten geändert haben, nur wenn sich stetig Daten ändern, dann werden die auch direkt via Artnet gesendet, ansonsten wird glaub ich nur 1x pro Sekunde oder so ein kopletter Satz gesendet. Aber diese Funktion spart Resourcen.


Also, ich hab meine kompakte Lösung für gelegentliche Wireless Einsätze, werd mir nur noch zwei Richtantennen kaufen, aber sonst bin ich damit hoch zufrieden. Und da das Interface schön blau ist, paßt es auch perfekt zum Chamsys Rest :-)

Ciao
Martin
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By Leo
#942
Siehste ich habs doch gesagt ..
Ich kann das nur bestätigen, die WRT´s sind einfach die Stressfreiesten Geräte die ich kenne ...
By Machtl
#963
Kleiner Erfahrungsbericht für die dies interessiert:

Hatten gestern ne VA in einem "GlasStahlBau", also sehr sehr viele Stahlträger, Abspannungen, Verstrebungen kreuz und quer in der Gegend. Für die Bühnenrückseite waren LED-Pars vorgesehen, diese habe ich gestern via "WirelessDMX" angesteuert, um das System mal unter realeren Bedingungen zu testen, im Lager geht ja viel. :wink:

Eingesetzt wurden zwei 18dbi Panelrichtantennen, wobei das sehr günstige EbayTeile sind, also die haben sicher nicht die vollen 18dbi, ich tippe mal eher so auf 14dbi.

Lichtpult war ein AvoliteAzure2000, daher konnte ich nicht direkt via Artnet rausgehen sondern mußte eben vorher noch DMX->Artnet wandeln.

Die Sende- und Empfangsantenne war auf einem Mikrostativ angebracht, volle Höhe ausgefahren, also ~2.3m oder so. Die "BasisAntenne" stand am FOH mittig ganz hinten in dem HallenTeil, die "EmpfangsAntenne" mittig direkt hinter dem Backdrop. Vor der Backdrob war eine Traversenkonstruktion aufgebaut, da hatte ich schonmal erste bedenken, das hier einiges absorbiert wird.

Nun ja, zu den Fakten, gestartet wurde das ganze mal mit 5mW am Routerausgang, das hätte ca. 150mW auf der Luftstrecke bedeutet. Schnell war aber zu sehen, es geht auch mit deutlich weniger, habe dann beide Router auf 1mW Ausgangsleistung also ~30mW auf der Luftstrecke zurückgedreht. Das wichtigste dabei aber, und darum habe ich diesen Test mal gemacht, vor der Veranstaltung (fast keine Personen zwischen Bühnen und FOH, nur viele viele Tische und Sesseln mit Metallrahmen) kam ich auf ein SNR von 52-54db! Abstand der Antennen zueinander war ~50-60m. Der NoiseFloor lag bei -98 bis -97db.
Spannend war nun zu verfolgen was sich an der ganzen Geschichte änderte wenn 400-500 Gäste, der Großteil mit Handy bewaffnet, in die Halle strömten.
Ich habe eigentlich mir extremen Störungen gerechnen, aber, an der Signalleistung hat sich nicht wirklich viel verändert, der Noisefloor ist etwas nach oben gegangen (ist ja auch logisch), aber selbst wenn alle Leute in der Gegend herum gelaufen sind (mitten durch den Funkkegel) viel der SNR nicht unter 48db! (Nur zur Info, ab etwa 10db ist ein sehr guter WLAN Empfang machbar)

Das ganze war also wirklich erstaunlich zu beobachten. Nach der Veranstaltung haben wir dann noch etwas herumgespielt, die Richtantennen haben einen Öffnungswinkel von 20°x20°. Wir haben die Antenne am FOH dann mal komplett wo anders hin gedreht, und auch direkt nach unten, oder in ein Case gelegt. Was soll ich sagen, die DMX Strecke ist einfach weitergelaufen. Anscheinend hat es durch die vielen Reflexionen im Raum immer irgendwie eine Welle zur Empfangsantenne geschafft, der SNR war im "schlimmsten Fall" 31db, und das alles bei 1mW (0dbm) am Routerausgang :-)

Latenz war trotz der doppelten Wandlung minimal, also ich war von der ganzen Geschichte echt angenehm überrascht, aber das wichtigste dabei sind Antennen mit einem guten Gewinn. Werde mal schaun, demnächst möchte ich mal einen Test hier über die Donau (~300m breit bei uns) machen, Wasser ist tükisch bei Funkanwendungen. Aber wenn jemand von euch auch sowas vor hat, dann zur Vorsicht auch mal wo testen, wo es nicht zum Supergau kommt wenn es doch ausfällt, bzw ein Hardwired-Backup vorsehen (hatte ich auch gemacht).

Achja, haben auch mal sporadisch eine kleine Funkstrecke im Freien ausprobiert, Basisstation Antenne auf kleinem Stativ (hätte höher sein solln), Empfangs Antenne ausm Autofenster gehalten, also 1km ist mal kein Problem, für weiter fehlte uns die Umgebung :-)

Würde mich über andere Erfahrungsberichte freuen...

Ciao
Machtl
By Machtl
#965
So, noch ein kleiner Nachtrag. Gestern haben wir erfolgreich eine "WirelessDMX" Strecke über 3,8km realisiert... Weiters gings dann wieder nicht wegen der Umgebung. Aber ich war mehr als beeindruckt, das es so gut funktioniert. Am Empfangsort (Auto mit LedPAR im Gepäck) kam allerdings eine 20dbi Antenne zum Einsatz mit 15° Öffnungswinkel, Basisantenne war eine schon zuvor erwähnte 18dbi (wobei die so klein ist das sie eigentlich nur um die 14dbi haben kann). die 20dbi hat allerdings auch keine 20x20cm mehr wie die kleine, sondern 35x40cm. :-)

(Max. erlaubte Sendeleistungen wurden natürlich eingehalten!)

Ciao
Machtl