Alles zu den Konsolen (MQ40, MQ60, MQ70, MQ100, MQ200, MQ300, etc.)
By Enrico
#2849
Hallo mal wieder, liebe Forumspezialisten,

stehe vor folgender Aufgabe. Ich muß eine mehrtägige Veranstaltung mit meinem Pult betreuen. Auf der Bühne habe ich es mit einem wechselnden Programm zu tun. (Moderationen, Interviews, Kleinkunst, Volksmusik bis hin zu Top-40 Bands jeweils an den Abenden)
Die eine oder andere Band bringt auch eigene Lichttechniker mit, die dann ebenfalls vom Pult aus arbeiten wollen.
Jetzt stehe ich vor der Frage, wie belege ich mein Pult sinnvoll, damit ich die unterschiedlichen Situationen lichttechnisch unter Kontrolle habe. Wie würden die "Spezis" :wink: von Euch da vorgehen?
Ich will ehrlich gesagt auch nicht hunderte von Cues erstellen, zumal ich nicht weiß, was mich alles erwartet.
Ich arbeite zwar schon geraume Zeit mit MagicQ, aber irgendwie fehlt mir hier jetzt der richtige Denkanstoß. Habt Ihr vielleicht den einen oder anderen Tip für mich?
Gruß Enrico
By Enrico
#2851
Hi Gunnar,
schön mal wieder mit Dir zu kommunizieren.
Ich habe nur die 10 Pultfader. Ein zusätzliches konventionelles Pult wollte ich wegen der Übersichtlichkeit eigentlich auch nicht einsetzen. Ich dachte mir so, ich fahre mal alles übers MagicQ, müßte ja eigentlich geh´n.
Gruß Enrico
Benutzeravatar
By Leo
#2852
Was hast du denn an "Besteck" zu Bedienen, sprich was wieviele Lampen ?

Ich würde so vorgehen ..

Weisslicht - je einen Cue für Moderation/Interviews/kleine Band/große Band/...
-- diese Cue mit allen Weisslicht (Stufen, Profiler,Pars..) auf 100%, wenn einzelne Lampen zu hell sind nur diese im Cue gedimmt speichern. Später beim abspielen gibts einen Master für das Licht.
ODER -- alle auf 100% und im Executer Fenster Master anlegen, welche mit dem PB10 dann je über Cue Macros eingestellt werden
-- einen Master für alle Lampen Weisslicht auf PB1 abspeichern
-- PB10 mit allen Szene Cues

Movinglights
Wenn die Stimmungen bekannt sind kannst du diese zusammen mit dem Weisslicht abspeichern. Ansonsten seperat und adhoc anpassen.

Somit bleiben 8 Playbacks für Bewegungen/Farbe/Shutter/Gobos und je nach Bedarf noch Gruppenmaster.

In deinem Fall würde ich vor allem vom Executer Window gebrauch machen, da ja nur 10PB zur Verfügung stehen.
By Enrico
#2853
Danke Leo,
geplant sind 6 Wackler und einige 6-er und 4-er Bars sowie 4 Stufenlinsen. Also ein ganz normales überschaubares Besteck auf einer 8x6 Meter Bühne.
Die Tips mit dem Weißlicht und dem Executer Fenster werde ich mal versuchen umzusetzen.
Wonach ich momentan noch suche, wäre eine logische, einfache und vor allem für Fremdtechniker verständliche Belegung mit Moving Light Funktionen. Macht es großen Sinn, Bewegungen zu programmieren, oder eher Basisfunktionen wie Color, Gobo, eventl. Strobo usw. abzuspeichern, und Bewegungsabläufe dann live während der Show über die FX abzurufen.
Wie gesagt, ich habe bis auf ein paar Ausnahmen keine Ahnung was mich musikalisch erwartet. Großartig Stimmungen mit Bewegungen und Farbwechseln zu programmieren, macht in meinen Augen hier wenig Sinn, ich lass mich aber auch gerne eines Besseren Belehren.
Gruß Enrico
Benutzeravatar
By Leo
#2854
Kommt natürlich drauf an was die anderen Techniker können.
Sind diese Hog/grandMA erfahren kommen die schnell mit MQ zurecht.
Sind es aber Licon/Scanco (oder schlechter) Kollegen, dann würde ich es so lösen:

- PB3+PB4 Odd/Even Movinglight Helligkeit
- PB5 Shutter (Open, Shutter slow, Random Slow, Shutter Medium, Random Medium, Shutter Fast, Random Fast)
- PB6 "Look" ; also Gobo/Focus/Prisma usw. (Feuer, Wasser, rotierender Wirbel, viele Punkte ...)
- PB7 Farbe ; Abwechselnd alle selbe Farbe und kombinationen (z.b. Odd UV, Even White; Odd Orange, Even Grün)
- PB8 Bewegung+Position ; also die Klassiker Circle, Cross, Diamond, Tilt und Pan (je in verschiedenen Positionen die gut passen)
- ggf. auf PB9 die Bewegung und PB8 nur FX

Das ist für das Material ein solides Grundbesteck mit dem man schnell klar kommt. Entweder klicken die sich dann mit GO durch, oder Doppelklick auf CHOOSE und Cue per Hand auswählen.
By Enrico
#2855
Hi Leo,
ich sehe, meine Ansätze gehen auch so in etwa in diese Richtung. Danke Dir für die Unterstützung, werde mal sehen was ich daraus mache.
Gruß Enrico
Benutzeravatar
By GunnarLoose
#2856
Hallo,
gnerell ist es schwer zu sagen wie ein Pult idealerweise belegt sein soll.

Für die allgemeinen Abende wo Du eh der Operator bist beleg die Kiste so wie Du am besten klar kommst.
Ich würde Frontlicht auf alle Fälle mit Sutfenlinsen o.ä. eine Wash in NC oder 204 vorbereiten.
Wenn es Positionen geben sollte die feststehend sind (z.B. Rednerpult) würde ich nen konv. Profiler schon mal auf diese Positionen leuchten und
den Kollegen vom Ton, bzw. der Bühne die Postion "Rednerpult" für alle Tage auf der Bühne markieren.
Als Superwaffe gegen spontane Ansagen wie: "Neeeee nenene, wir wollen aber das der Redner da oder da steht", einfach (wenns das Budget erlaubt) 2-3 Movingheads mit
Iris in die Frontruss, dann kannste da noch ohne grosses Leiterrücken oder in Indietrusshochklettern schnell improvisieren.
Ich mache es in Bühnenanweisungen für grosse Festivals auch so das ich mir 4-6 Washlights in die Front hängen lasse. Dann kann ich ggf. auch mal Lücken stopfen im Frontlicht
die mir tagsüber bei Programmieren nicht aufgefallen sind. Aber wie schon gesagt, das ist schon in meinen Augen auch ne Art von Luxus, aber kann extrem helfen.

Für die Bandoperator würde ich gar nicht soooo viel vorbereiten. Die sollen Dir an dem Tag sagen was sie wo haben wollen. Dann schiebst Du das so hin bis es passt.
Du kannst um Zeit zu sparen schon Stacks mit Farben, Gobos, ... vorbereiten. Aber ich bentuze nie nen Seite die jemand anderes aufgebaut hat. Das passt meist eh
nicht. Und dann musste sowieso neu anfangen ;-)
Aber wichtig halte ich dafür eine saubere Vorbereitung der Palletten und der Views.
So das der Kollege sich schnell zurecht finden kann.
Also ALLES beschriften, nicht mit komischen Abkürzungen. Schön strukturiert.
Das ist immer erfreulich ;-)


Soweit...
Gruss Gunnar
By Enrico
#2857
Moin Gunnar,
auch Dir danke für die Tips, ich werde auf alle Fälle versuchen Eure hilfreichen Anregungen beim vorbereiten des Pultes zu beherzigen. Du hasst natürlich mit den Bandoperatoren recht, die sollten eigentlich soweit fit sein, um mir sagen zu können was Sie wo wollen, um es dann später selber zu fahren, aber ich habe in der Vergangenheit schon oft erlebt, daß "Speziiiieees" :evil: gekommen sind, die außer ´nem Botexpult noch nichts anderes in den Händen hatten. Das Ende vom Lied war, ich war der Operator und die Bandtechniker standen am Bierstand bzw. neben mir und haben "kluge" :evil: Ratschläge gegeben.
Aber so ist das eben, malseh´n was am Wochenende rauskommt.
Gruß Enrico
Benutzeravatar
By C. Conrad
#2858
Moin,

kann mich dem, was Gunnar gesagt hat, nur anschließen. Jeder Operator arbeitet anders und will dementsprechend eine
andere Belegung der Playbacks. Insofern würde ich da auch nix Großartiges vorbereiten.

Außer dem Executor Window kannste auch die virtuellen Playbacks nutzen. (Das findest Du unter der Taste "Playback"; das
sind die nicht vorhandenen Wings bzw. deren Fader. Die kannste auch ein- und austasten/-touchen) oder eben im Touchscreen
faden.
Ansonsten vielleicht doch einfach ein kleines konventielles Pult und das als DMX-IN Remote oder eben mergen.
Fürs Weißlicht (oder auch Dimmer der MLs) is sowas immer sehr praktisch. ;-)

Alternativ, sofern das in Frage kommt, kannste auch diverse Lampen "parken".
Spart hier und da auch mal nen Fader.

Gruß
Christian
By Da Gead
#2859
sehr wichtig: gute paletten erstellen. viele gruppen (odd/even, back/front, in/out, left/right, 1.3/2.3/3.3,....)
will irgendein oper8or spezielle cues programmieren bist du damit dann relativ flott und man kann mit der blind-funktion auch relativ einfach live einen guten cue basteln.

solltest du verschiedene heads haben (spot/wash) unbedingt die farben und die positionen mergen!

mach den gast-technikern eine eigene seite - diese ganzen weisslicht- und special-cues interessiert die nicht. das ist nur platzverschwendung.

trick wenn wenig fader zur verfügung stehen: mach eine cuelist mit z.b. positionen und speichere auf den ersten cue einen dimmerwert für konventionelles licht. dann hast du auf der go-taste die positionswechsel für die movings und auf dem fader konventionelles licht. das spart platz. das gilt für alle cues für die du keinen fader benötigst.
By Machtl
#2862
find ich jetzt mal eine interessante diskussion.

haben hier manchmal mit veranstaltungen zu tun, bei denen man nicht genau vorher weiß was man braucht. selbst wenn eine band kommt,
weiß man manchmal vorher nicht genau was die jetzt eigentlich spielen. daher muß alles relativ flexibel und on-demand passieren.

ich bau mir dann meistens auf den main-playbacks das weißlicht. auf nem weiteren playback dann ne generell grundstimmung, also die stimmung die
meistens stehen soll, bei vorträgen, etc. dann eine weitere cue in dem cuestack für die obligatorischen auf- und abtritte mit movings etc.

dann mach ich mir meistens intensity-master für die entsprechenden scheinwerfergruppen, unterteilt in typen bzw. position.

ja und dann meistens noch mind. zwei playbackfader die als speed- und sizemaster fungieren.

auf ner cuestoreseite am externen touch mach ich mir dann immer einen kompletten baukasten mit farben, gobos, shutter, moving-fx, etc. aus dem ich dann on-the-fly das zusammenbaue was ich jetzt gerade brauche. das erstellen dieses baukastens nimmt allerdings bei jeder va schon eine ganz schön lange zeit in anspruch.

klar, man kann viel direkt über die paletten und den programmer machen, aber irgendwie hat man dann ja gleich mal so ziemlich alle lampen im programmer und muß dann erst wieder gewisse attribute rauslöschen um diese wieder freizugeben etc. also irgendwie ist das auch nicht der weisheit letzter schluß.

versteht mich jetzt nicht falsch, also es geht nicht um corporate events wo von a-z alles klar ist was, wann, wie passiert, etc. oder um komplette touring shows wo weitgehend auch "nur" mehr durchgedrückt wird. sondern um eben live events speziell mit wechselndem programm und vielen lampen wo man die songs vorher nicht kennt.

was auch noch so ein punkt ist, wenn man jetzt livelicht für ne unbekannte band macht, kennt man ja dann trotzdem zu mindest bei ner top40 band oder dergleichen die songs. sprich, man weiß wo die breaks sind und wie es danach weitergeht. wenn man sich jetzt also gerade im "break" befindet, dann habe ich natrülich schon eine gewisse vorstellung im kopf wie es nach dem break weiter gehen soll. nur, es gibt ja jetzt generell keine möglichkeit sich sachen "vorzubereiten" die dann auf einen schlag wirksam werden. ausser natürlich im blind-modus im programmer, aber das geht ja auch nicht immer. und ich bräucht da manchmal dann 10 programmer auf einmal zwischen denen ich umschalten kann :-)
mir ist schon klar, das man das jetzt natürlich nicht mit ner touring-show vergleichen kann wo ich mich dann durch die cues drücke, bzw. für jeden song schon ne eigene page habe. aber der anspruch der kunden geht ja auch bei wirklichen "live" sachen in diese richtung...

wie handhabt ihr denn das meistens? irgendwie kommt mir meine methode etwas aufwendig vor, zumal man ja die "baustein"-cue nicht einfach mal markieren und in ne andere show übertragen kann. oder?

ciao
machtl
Benutzeravatar
By Leo
#2863
Bei unbekannten Bands sind sauber systematisch erstelle Paletten das A&O.
Ansonsten wie von mir oben beschrieben mit Cue Stacks wo ein gutes Sortiment an Cues gespeichert ist. Da die Bands auch erst langsam das Tempo steigern, kann man sich so gut auf die Band einstimmen.
Für TOP40 werden auf den Main Playbacks dann vorallem auch Cues mit 8Lights, ACL, Gruppenmaster gespeichert.
Auf die Wings kommen dann noch Nebel, 6Bar Buntlicht sowie statische Szenen, da hilft auch die vorherige Absprache mit der Band. Die haben häufig doch den ein oder anderen Wunsch.

Dann wird viel mit Programmer gearbeitet, wichtig ist dann vorallem ein routinierter Umgang mit CLEAR, SHIFT+CLEAR, BLIND, Timgingfunktionen (z.b. *5 Farbe) und den Record Options (sonst verhaut man sich ruckzuck die Cues, z.b. im Color CueStack werden auf einmal Positionen mit gespeichert). Und eine schnelle rechte Hand fürs den Nummernblock ;)


Damit werden die Stacks dann live erweitert, damit man das gezeigte bei Bedarf wiederverwerten kann.
Der Kaleu (Das Boot)
Übung ist das halbe Leben, nur kein Moos ansetzen.
Benutzeravatar
By GunnarLoose
#2866
Moin,
ich habe ja meist das Glück das ich die Show, bzw. das Programm kenne und mache viel mit reinen GO Shows.
Zumindest was die Movinglights angeht. Dimmer, Movinglights, Blinder, ACL, Frontlicht ist natürlich noch
alles Handarbeit. Aber halt zugegebenermaßen so viel automatisiert wie möglich.

Ich denke grade bei solchen Jobs wo man nicht genau weiss wat passiert sollten die Paletten und Presets so wenig wie möglich
und nur so viel wie nötig sein. Es geht ja darum schnell Sachen zu finden und act/rel zu können.
Es ist wirklich schwer da nen Masterplan für zu benennen. Da ticken die Menschen zu unterschiedlich. Jeder hat da Vorlieben
wie das Pult strukturiert sein soll. Ich als Linkshänder z.B. kann mit vorprogrammierten Pulten fast nie arbeiten weil doch viele
Leute die Fader anders belegen. Naja, ich denke da muss jeder seinen Weg finden.
Machtl hat geschrieben: wie handhabt ihr denn das meistens? irgendwie kommt mir meine methode etwas aufwendig vor, zumal man ja die "baustein"-cue nicht einfach mal markieren und in ne andere show übertragen kann. oder?
So lange DU mit Deiner Methode zurecht kommst und alles so bedienen kannst das alles so läuft wie Du es gerne hättest ist doch
alles super... Wenn nicht musste Dir andere Wege suchen ;-)
Generell denke ich ist das Executerwindow super für Sachen mit Gobos, Farben, Pos. zu blegen.
Ich mache z.B. auf meine POS-Cuestacks auch immer die Dimmer mit drauf. Spart mir nen Fader. Ist aber auch Geschmakssache.

Für alle die mit vielen Cuestacks arbeiten ist die "stomp"-funktion mal zu empfehlen. Das ist ggf. ne gute Sache, vor allem wenn
man im Executerfenster was macht. Da sieht man dann immer was noch läut und was nicht.

Das mit den Cues von einer Show in die andere zu exportieren soll wohl in Zukunft auch gehen. Ich weiss nicht mehr genau ob Chris das mal auf der Messe oder auf dem Seminar erzählt hatte. Ist aber in Vorbereitung/Planung das man auch einzelne Cues/Cuestack hin und her schieben kann zwischen 2 Shows.
AAAAAber wenn Du Dir eh nen Pultsetup gemacht hast bei dem Du sagts. So isses, damit komme ich super klar.
Dann kannste die Show doch als Mastershow speichern und einfach die Heads bei Bedarf clonen und morphen oder nicht???

LG
Gunnar
By Machtl
#2868
hi,

nun ja, mit einer mastershow wirds nicht wirklich gehen. dazu sind die anforderungen von event zu event einfach zu unterschiedlich. hab jetzt eh schon
angefangen das ich von shows wegarbeite die mit ähnlichem equipment erstellt wurden. aber jedes event ist halt mal anders. bezüglich morphen hab ich
chris eh auch was geschrieben, das ich es jetzt schon öfter gebraucht hätte, das ich von led-heads (mit integriertem dimmer) direkt auf 3ch-led-heads(ltp)
inkl. zusätzlichem virtuellem dimmer morphen kann. morphed man nur auf nen 3ch-led-head gehen dabei die ganzen dimmer-informationen verlorgen und
alle cues/cuestacks die darauf zugreifen sind nutzlos. aber ich denke ich werd mir demnächst echt mal ein xtrawing als erweiterung besorgen, weil ich drück dann doch immer lieber auf nen richtigen knopf als aufn bildschirm.

das problem mit dem "vorbreiten" auf einen wechsel während nem song wird sich wahrscheinlich auch nie so wirklich lösen lassen. ich träume da von einer
funktion wo ich auf "LOCK" oder dergleichen gehe, dann alles umstelle was ich umstellen möchte, also Tempos ändern, Cue ein/ausschalten, Heads andere Paletten zuweisen etc, und diese ganzen funktionen, welche sich das pult quasi merken muß, dann auf einen schlag zu "UNLOCKEN". jetzt aber komplett unabhängig vom programmer ansich. also no eine ebene drüber sozusagen...

ciao
machtl